Tipps für den Alltag

Naturkosmetik - natürlich gut

Die Haut ist mit eineinhalb bis zwei Quadratmetern Fläche unser größtes Organ. Sie ist unsere direkte Verbindung zur Außenwelt und gleichzeitig unser Schutzwall. Damit wir uns in unserer Haut wohlfühlen, sie gesund, widerstandsfähig und auch repräsentativ erhalten, ist Haut- und Körperpflege für uns eine Selbstverständlichkeit. Das Produktangebot ist inzwischen riesig - doch immer mehr Menschen legen Wert auf einen natürlichen, ökologisch verträglichen und gesunden Lebensstil; dieses Bewusstsein für Herkunft und Qualität beschränkt sich keinesfalls auf die Auswahl von Lebensmitteln, sondern hat auch auf Einfluss auf die Entscheidung, wenn es um sinnvolle Pflege geht. Naturkosmetik ist deshalb für viele die beste Lösung - sie braucht den Vergleich zu ihren synthetischen Kollegen keinesfalls zu scheuen - und hat in vielen Punkten sogar die Nase vorn.

Gerade bei empfindlicher und trockener Haut sind beispielsweise Naturkosmetik-Duschgele verträglicher; sie schäumen meist weniger (was sich auf den Reinigungseffekt nicht auswirkt), entziehen unserer Außenhülle aber weniger Feuchtigkeit als chemisch hergestellte Produkte. Ingredienzen wie Pflanzenextrakte, pflanzliche Fette, organische Wachse, Tonerde, natürliche Antioxidantien und Farbstoffe sowie ätherische Öle, um nur einige zu nennen, finden in natürlicher Kosmetik Verwendung.

Was die Naturkosmetik nicht enthält:

  • Synthetische Stoffe wie künstliche Konservierungsmittel (die sollen zwar die Haltbarkeit verlängern, bergen aber ein sehr hohes Allergie-Risiko). 
  • Auch Silikone und Paraffine haben hier nichts verloren; sie bewirken, dass sich Feuchtigkeit in den Zellen ansammelt, was Haut und Haar zunächst zwar wohl genährt wirken lässt, sich bei längerem Gebrauch aber gegenteilig auswirkt und die Poren verstopft. Diese beiden Chemikalien sind quasi Nebenprodukte der Mineralölindustrie, biologisch nicht abbaubar und deshalb umweltbelastend.
  • Treibgase.
  • Parabene sind Chemikalien, die als hormonell wirksam gelten - auch sie müssen draußen bleiben. 
  • Künstliche Duftstoffe, die im wahrsten Sinne des Wortes reizend sein können - auch bezogen auf Allergien.
  • Natürliche Ausgangsprodukte, die aber durch chemische Behandlung verändert worden sind. In der Naturkosmetik dagegen werden Pflanzen und Mineralien schonend weiterverarbeitet.

Gewohnheit und Naturkosmetik

Wer bislang die konservativen synthetischen Produkte genutzt hat und jetzt zurück zur Natur will, muss sich im Klaren sein, dass …

  • … zum Beispiel Bio-Deodorants mit Zinkoxid, Bambus- oder Baumwollextrakt den Schweiß binden und auch der Geruchsbildung mit Salbei, Limette und Co. entgegenwirken, aber nicht, wie es die Antitranspirantien (meist mithilfe von Aluminiumsalzen) tun, die Schweißproduktion vermindern.
  • Bio-Sonnenschutzmittel erreichen dank mineralischer Lichtschutzfilter, Zink- oder Titanoxid einen Lichtschutzfaktor bis zu 20 - das ist normalerweise zwar ausreichend, aber herkömmliche Produkte können hier mehr und deshalb unter extremen Bedingungen erforderlich sein. Was die Verträglichkeit betrifft, gerade bei empfindlicher Haut, liegt die Bio-Version klar vorn.
  • Auch biologische Pflegeserien für reifere Haut erfüllen ihren Zweck gut; mangels Silikon ist die Textur etwas anders und der Sofort-Effekt, den wir bei chemischen Anti-Aging-Produkten wahrnehmen, fehlt. Auf Anti-Aging-Wirkstoffe, welche nur chemisch produziert werden, wird bei den Biologischen verzichtet.
  • In Puncto Haarpflege und -styling haben die Natürlichen inzwischen zu Recht einen sehr guten Ruf. Freilich ist zum Beispiel bei Haarfarben die Farbauswahl etwas geringer - besonders (und logischerweise) was die unnatürlichen Nuancen betrifft; dieses Manko machen sie aber wieder wett, indem sie unsere Haare beim Tönen/Färben pflegen und ihnen zu seidigem Glanz verhelfen.
  • Haarsprays funktionieren ohne Treibgas, durch Pumpzerstäubung, die einen etwas weniger feinen Sprühnebel erzeugen.
  • Bei Make-up, Lidschatten, Kajal, Lippenstift, Wimperntusche usw. gibt es ausgezeichnete Bio-Produkte, die das "Aufhübschen" mit gutem Gewissen unserer Haut und Umwelt gegenüber ermöglichen.

Wie erkenne ich die richtigen biologischen Produkte?

Natürliche Kosmetika sind entsprechend gekennzeichnet, mit Gütesiegeln wie BDIH, Natrue oder Ecocert. Dort, wo Sie zuverlässig beraten werden, in Ihrer Apotheke oder einer guten Drogerie, sind ausgezeichnete, optimal verträgliche Artikel erhältlich.

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